Sommerhochzeiten haben einen besonderen Charme: Die Leichtigkeit der Jahreszeit spiegelt sich oft in offenen Locations, längeren Feiern im Freien und einem insgesamt ungezwungeneren Rahmen wider. Gleichzeitig stellen Hochzeiten im Sommer besondere Anforderungen an das Outfit der Gäste. Warme Temperaturen, festliche Atmosphäre und unterschiedliche Dresscodes verlangen eine Kombination aus Stilgefühl, Komfort und Etikette. Wer als Gast richtig gekleidet erscheinen möchte, sollte Materialwahl, Farbgestaltung und Anlass berücksichtigen. Dabei darf man den Bräutigam oder die Braut optisch nicht übertrumpfen.
Dresscode verstehen und umsetzen
Ein Blick in die Einladung gibt oft Aufschluss über den gewünschten Dresscode. Häufig genannte Begriffe wie Casual, Smart Casual, Cocktail, Festlich oder Black Tie definieren den formellen Rahmen. Fehlt ein Hinweis, gilt ein eleganter, aber nicht zu aufdringlicher Kleidungsstil als angemessen. Gerade bei Boho-Hochzeiten oder Hochzeiten im Sommer darf es gerne auch etwas lässiger, aber dennoch stilvoll sein. Sommerliche Varianten klassischer Outfits passen in der Regel gut, vorausgesetzt, Farben, Schnitte und Stoffe sind der Umgebung angepasst.
Casual bedeutet in diesem Kontext nicht Freizeitkleidung, sondern eine legere, aber gepflegte Garderobe. Ein luftiges Sommerkleid oder eine Kombination aus Stoffhose und Bluse passt gut. Herren wählen eine leichte Chino mit Hemd und optionalem Sakko. Smart Casual dagegen verlangt einen etwas gehobeneren Look. Damen greifen zu eleganten Kleidern in dezenten Farben oder stilvollen Zweiteilern. Herren entscheiden sich für Stoffhose, Hemd und Jackett. Eine Krawatte ist optional. Beim Cocktail-Dresscode sind Damen mit einem knielangen oder wadenlangen Kleid aus edlen Stoffen passend gekleidet. Männer tragen Anzug, idealerweise in heller Ausführung, sowie ein passendes Hemd mit dezentem Einstecktuch. Festlich bedeutet oft: ein stimmiger Gesamtlook mit klar erkennbarer Festtagsausrichtung, der allerdings nicht mit einem Ball-Outfit verwechselt werden sollte. Abendkleider, Anzüge mit Krawatte oder Fliege und elegante Accessoires bilden den richtigen Rahmen. Black Tie ist der förmlichste Dresscode, der seltener bei Sommerhochzeiten vorkommt. Hier sind bodenlange Kleider für Damen und Smoking für Herren vorgesehen.
Unabhängig vom genannten Dresscode gilt: Die Kleidung sollte hochwertig wirken, farblich stimmig und auf keinen Fall lässig oder übertrieben sexy erscheinen. Auffällige Logos oder Freizeitkleidung wie Jeans oder T-Shirts sind tabu.
Kleiderwahl für Damen: Leichtigkeit trifft Eleganz

Bei Sommerhochzeiten sind luftige Kleider aus Materialien wie Chiffon, Seide oder Leinen besonders gefragt. Lässige und stilvolle Kleider transportieren Eleganz. Die folgenden Kleiderarten eignen sich besonders gut:
- Cocktailkleider: Knielange Modelle in hellen, frischen Farben wirken festlich und sind gleichzeitig angenehm zu tragen. Sie bieten Bewegungsfreiheit und lassen sich gut mit feinen Sandaletten kombinieren.
- Abendkleider in leichter Ausführung: Für Hochzeiten am späteren Nachmittag oder Abend empfiehlt sich ein bodenlanges Kleid aus fließendem Stoff. Farblich abgestimmte Accessoires verleihen dem Outfit eine harmonische Note.
- Wickelkleider oder Etuikleider: Zeitlose Klassiker, die sowohl bei standesamtlichen als auch bei freien Trauungen einen stilvollen Eindruck hinterlassen.
- Leinenkleider: atmungsaktiv, luftig und ideal für warme Sommertage – Leinen sorgt für ein angenehmes Hautgefühl, wirkt temperaturausgleichend und überzeugt durch seine natürliche, edle Optik.
Auf grelle Farben, Neon-Töne oder großflächige Tiermuster sollte verzichtet werden. Auch Weiß bleibt der Braut vorbehalten. Pastell, gedeckte Töne oder florale Muster wirken angemessen und sommerlich.
Kleidung für Herren: Stilvoll trotz Sommerhitze

Auch männliche Gäste stehen bei Sommerhochzeiten vor der Aufgabe, sich angemessen und hitzetauglich zu kleiden. Je nach Ort und Tageszeit bietet sich eine Auswahl an Optionen:
- Leichter Anzug: Modelle aus Baumwolle oder Leinen in hellen Farbtönen wie Beige, Hellgrau oder Blau sind eine gute Wahl. Sie wirken elegant, jedoch nicht zu förmlich.
- Kombination aus Sakko und Chino: Bei weniger formellen Anlässen ist diese Variante eine stilvolle Alternative. Hemd und Lederschuhe sorgen für die nötige Festlichkeit.
- Krawatte oder Fliege: Nicht in jedem Fall verpflichtend, aber oft sinnvoll, um das Outfit abzurunden. Bei Hitze kann das Sakko im späteren Verlauf des Tages abgelegt werden, zumindest, wenn dies dem Rahmen der Veranstaltung entspricht.
Dunkle Farben sind im Sommer nur dann geeignet, wenn die Hochzeit am Abend stattfindet. Kurze Hosen oder T-Shirts gelten unabhängig von der Temperatur als unangemessen.
Accessoires und Details mit Bedacht wählen

Accessoires sind Teil eines durchdachten Outfits. Taschen, Schuhe und Schmuck sollten zum Stil des gewählten Kleides oder Anzugs passen. Leichte Stofftaschen oder große Sonnenhüte wirken schnell zu lässig. Stattdessen bieten sich Clutches oder kleine Ledertaschen für Damen und ein dezenter Gürtel für Herren an. Auch Sonnenbrillen sollten mit Bedacht gewählt werden: elegante Modelle mit filigranem Rahmen wirken stilvoller als sportliche Varianten.
Feine Ketten, kleine Ohrringe oder elegante Armbänder runden den Look ab. Dezente Materialien wie Gold, Roségold oder Silber passen gut zu sommerlichen Stoffen und Farben. Große Statement-Stücke oder auffällige Modeschmuck-Elemente sollten nur dann gewählt werden, wenn das Outfit ansonsten zurückhaltend bleibt. Auch bei Männern wirkt ein hochwertiges Armband oder eine schlichte Uhr stilvoller als ein auffälliges Accessoire.
Haaraccessoires wie Spangen, Bänder oder kleine Fascinators können bei Damen das Outfit abrunden, wenn sie nicht im Wettbewerb mit dem Brautoutfit stehen. Auch Tücher, leichte Schals oder ein feiner Fächer sind funktional und stilvoll zugleich, besonders bei hohen Temperaturen oder Abendveranstaltungen im Freien.
Besondere Rahmenbedingungen beachten
Sommerhochzeiten finden häufig an außergewöhnlichen Orten statt: im Garten, am Strand, in Weinbergen oder auf ländlichen Anwesen. Diese Locations bieten eine besondere Atmosphäre, stellen jedoch auch konkrete Anforderungen an die Kleiderwahl und das persönliche Komfortempfinden.
Rasenflächen, Kieswege oder Sandstrände machen bestimmte Schuhmodelle ungeeignet. Stilettos oder schmale Absätze sinken leicht ein oder bieten keinen Halt. Blockabsätze, Keilsandaletten oder elegante Ballerinas sind deutlich praktischer. Männer sollten festes Schuhwerk mit Ledersohle bevorzugen, das trotz formeller Optik Halt auf weichem Boden bietet.
Wichtig ist es auch, Temperaturunterschiede einzuplanen. Auch im Sommer kühlen die Abende spürbar ab, besonders in höheren Lagen oder bei Veranstaltungen im Freien. Ein dünner Blazer, ein eleganter Schal oder eine festliche Stola bieten eine praktische und stilvolle Lösung. Männer greifen zu leichten Sakkos, die bei Bedarf angezogen oder abgelegt werden können. Bei Zeremonien unter freiem Himmel sind dezente Sonnenhüte oder Haaraccessoires mit praktischem Nutzen eine sinnvolle Ergänzung. Je nach Location variiert das ideale Outfit. Bei Strandhochzeiten sind beispielsweise leichte, fließende Stoffe wie Seide oder Viskose ideal. Für Damen eignen sich ärmellose Maxikleider oder luftige Jumpsuits. Herren wählen Leinenhosen, helles Hemd und Mokassins oder Espadrilles. Barfuß-Looks sind nur dann angebracht, wenn ausdrücklich gewünscht. Findet eine Gartenfeier im privaten Rahmen statt, passen geblümte Cocktailkleider oder elegante Sommerkleider. Männer können auch ohne Krawatte erscheinen, sollten aber auf ein sauberes, gut sitzendes Sakko nicht verzichten. Auf einem Weingut oder Landgut darf der Stil etwas rustikaler sein, sollte aber nicht ins Lässige kippen. Damen kombinieren ein Kleid mit geschlossenen Schuhen oder flachen Sandaletten. Herren greifen zu sportlich-eleganten Kombinationen mit Chino, Hemd und Jackett.






















